TKt48-188 - VON OSTPOLEN HAUPTREVIDIERT IN DIE SCHWEIZ

Anfang 2002 konnte INTERLOK die Dampflokomotive Nummer 188 der Baureihe TKt48 zum Kauf anbieten. Die Lokomotive wurde 1956 mit der Fabriknummer 4731 in der Lokfabrik Chrzanów gebaut. Sie erhielt durch Kesseltausch den Kessel Fabriknummer 14438, Eisenbahnnummer 6706, von der Kesselbaufabrik Sosnowiec. Die Lok war noch 1992 im niederschlesischen AW Olesnica einer Revision unterzogen worden. Danach war sie auf dem Gelände des ostpolnischen Wagon-AW LAPY als Werkslok nur wenig eingesetzt worden.

INTERLOK konnte die schweizerische Eisenbahnvereinigung VVT für diese interessante Lok interessieren. Die VVT hatte schon vorher in Pila u.a. eine 4-achsige TKp SLA,SK gekauft und war nun auf der Suche nach einer stärkeren Dampflok für längere Streckenfahrten im gebirgigen Gelände der französischen Schweiz nahe der Grenze zu Frankreich. Im Dezember 2002 inspizierten die Eidgenossen mit Interlok in Lapy die Lok ausführlich.Die Besichtigung überzeugte, so dass die Lok im Januar 2003 für die VVT erworben und ins Interlok-Werk nach Pila überführt wurde.

Hier ordnete der Kesselinspektor die Entnahme von Metallproben am Kessel an, um anhand der Laborberichte den Umfang der Kesselrevision festlegen zu können.

Die Untersuchung ergab, dass Langkessel, Feuerbüchse und Stehkessel im wesentlichen eine gute Substanz aufweisen. Neben einem neuen Satz der Kesselrohre sei unter anderem die Rauchkammer zu erneuern.

3-2003

Die Fahrwerksuntersuchung ergab unter anderem, dass die Achsschenkel der Radsätze aufgrund wenig pfleglicher Behandlung als Werkslok deutliche Abzehrungen aufwiesen, so dass sie bearbeitet werden müssen. Auch waren offenbar wesentliche Regeln des Revisions-Normwerks nicht mehr gebührend eingehalten worden, so dass INTERLOK nunmehr vorherige Revisionsfehler des Werks Olesnica ausgleichen musste.

Im Rahmen der Revision erhielt die TKt48-188 u.a. ein neues Führerhaus. Denn in der Schweiz gilt ein kleineres Lichtraumprofil als in Polen oder Deutschland.

So sieht das fertige Führerhaus vor der finalen Farbgebung aus:

Die seitlichen Wasserkästen der Lok werden aus asthetischen Gründen bis zum Führerhaus verlängert, wobei die normalerweise linkerhand vorhandene Übergangstür vom Führerhaus zur Lokgalerie entfällt.

Hier einige Impressionen der Revision:

Im Rahmen der Revision wird ein HASSLER-Geschwindigkeitsmesser montiert:

Am Rahmen wie an den Achsführungen waren erhebliche Aufarbeitungen durchzuführen.

Zylinder und Kohletender wurden grundlegend überholt.

Rahmen, Führerhaus, Wasserkasten, Luftbehälter, Drehgestell und Stangen stehen zur Montage bereit.

Den Fortgang der Kesselrevision zeigen die folgenden Fotos.

Als Zeichen der positiven Abnahme des Kessels labten sich am 22.12.2003 der PKP-Kesselinspektor und Mitglieder der INTERLOK-Belegschaft mit einer Flasche Champagner. Die Schweizer Kesselaufsichtsbehörde hatte ihre Amtsfunktion an den polnischen Kollegen delegiert, so dass mit seiner positiven Abnahme die Garantie für den problemlosen Einsatz des Kessels beim Auftraggeber VVT in der Schweiz gegeben ist.

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