HAUPTREVISION DES ZWEIKUPPLERS HENSCHEL FABRIK-NUMMER 10802 FÜR DIE PRIGNITZER EISENBAHN (PEG)

Diese industrielle Dampflokomotive wurde 1911 gebaut und kam bei den Gaswerken in Frankfurt/Main-Ost zum Einsatz. Dort tat sie bis 1968 ihren Dienst. Ein Modellbahn-Händler im Ruhrgebiet kaufte die Lok und stellte sie vor seinem Geschäft in ein Blumenbeet als Denkmal. Nichts deutete darauf hin, dass diese Lok je wieder fahren würde...(Foto:U.Cieslak)

Doch die Prignitzer Eisenbahn (PEG) entschied sich zum Ankauf der Lok und zu ihrer Wiederinbetriebnahme. Partner für die Revision wurde die MaLoWa Bahnwerkstatt GmbH. Diese brachte die Lok - zerlegt in Einzelteile - zur Aufarbeitung zu INTERLOK in PILA.

Es stellte sich heraus, dass neben einer neuen, stählernen Feuerbüchse auch der Stehkessel weitgehend neugebaut werden musste.

(Bild von April 2002)

Auf diesem Bild von Uwe Cieslak ist einen Monat später, am 23.5. 02, schon der Arbeitsfortgang gut erkennbar. Das folgende Foto des gleichen Autors zeigt den fertigen Kessel nach erfolgter Kesseldruckprobe.

Das Fahrwerk war, wie sich herausstellte, weitgehend korrodiert und bedurfte der Erneuerung. Wasser- und Kohlekästen waren korrodiert. Unter einem Zylinder war Kriechwasser bei Winterstandzeiten aufgetreten und hatte starke Deformationen hinterlassen. (Aufnahme vom 23.5.02: Uwe Cieslak)

Im Rahmen des Wiederaufbaus der Lok wurden die Schwingen aufgearbeitet und ergänzt sowie die Lager neu ausgegossen.

Das Führerhaus musste komplett neu gebaut werden.

Auch der Aschkasten war neu herzustellen. Die Lok wurde neu mit einer Luftbremse ausgestattet, wozu u.a. auch eine Luftpumpe, die entsprechenden Ventile sowie Leitungen und ein revidierter Luftbehälter zu installieren waren.

Im Februar 2003 waren die Arbeiten weit fortgeschritten.

(4 Fotos:R.Smulkowski)

Detailfotos zeigen den weitgehenden Neubau auch bei Armaturen, Feuerlochtür sowie am Fahrwerk.

Da keinerlei Originalzeichnungen verfügbar waren, erforderte der Wiederaufbau der Lok besonderes Einfühlungsvermögen in die Konstruktion.

Anhand der Reste der alten Blechteile mussten die originalen Masse der einzelnen Elemente festgestellt werden, um z.B. die Verkleidung der Einströmrohre neu bauen zu können.

Der Kamin war ebenfalls in Schweisskonstruktion neu herzustellen.

(Foto:R.Smulkowski)

Zur weiteren Ausrüstung der Lokomotive gehört auch eine Dampfpfeife. Im April 2003 war die Lokomotive bereit zur Abnahmefahrt und anschliessenden Überführung an die PEG nach Brandenburg.

(Alle Fotos, wo nicht anders angegeben, von Hermann Schmidtendorf)

 

SONDERFAHRT DIESER DAMPFLOK IN POLEN

ZURÜCK ZU MALOWA

ZURÜCK ZU INTERLOK PILA

ZURÜCK ZU DAMPFLOK-REPARATUREN

ZURÜCK ZU START